Julia Gechter

Seit 15 Jahren mache ich Dokumentarfilme – führe Regie und produziere sie manchmal auch selbst. Dabei ist mir wichtig, Menschen nah zu kommen, Ungerechtigkeiten aufzudecken, gesellschaftliche Brücken zu schlagen und bei aller Komplexität den Humor nicht zu verlieren.

Mein Studium habe ich in London absolviert: den „Foundation Course in Art & Design“ am Central St. Martins College, den „BA in Film & TV Production“ an der University of Westminster und den „MA in Social Anthropology“ an der SOAS/ London University.

Nach meinem Studium in London habe ich bei der Berliner Filmproduktionsfirma Boomtown Media gearbeitet, dort produziert und Co-Regie geführt für TV und Kino. Seit 2011 realisiere ich freischaffend gesellschaftsrelevante Dokumentar-, Image- und Ausstellungsfilme. Dafür habe ich das Stipendium des Nipkow Programms und die Künstlerinnenförderung des Berliner Senats erhalten. Für den „Junge Ohren Preis“ war ich mehrere Jahre Jurorin (Bereich Musik & Medien) und unterrichte seit 2013 außerdem an der MET Film School Berlin. 2017 habe ich zusammen mit Johanna Huth die Filmproduktionsfirma Huth & Gechter GbR gegründet. 2019 und 2021 wurde ich Mutter.

FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)

  • Der Weg ist das Spiel (AT), in Produktion 2023/24; Regie; Produktion: Corinna Harfouch/ Erdmut Wizisla/ Theatersaal Klandorf e.V.
  • In Arbeit, 29 Min.; Jahr: 2019; Regie/ Kamera/ Produktion; in Zusammenarbeit mit Johanna Huth; Gefördert durch: Bundesbeauftragte für Kultur & Medien, Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Ein Film über das Jobcenter Parchim, über ein absurdes System und die Menschen, die den Alltag auf beiden Seiten des Schreibtisches bestreiten.
  • Public Domain – Ein Stück für 1000 Stimmen, 45 Min.; Jahr: 2018; Regie, Produktion: Boomtown Media; im Auftrag des rbb. Die Berliner Philharmoniker mit 1000 Laiensänger*innen: der Film porträtiert fünf Teilnehmer*innen des Projekts, begleitet die holprigen Proben und eine fulminante Aufführung.
  • Nach Parchim, 22 Min.; Jahr: 2018; Regie/ Kamera/ Schnitt; in Zusammenarbeit mit Johanna Huth; Gefördert durch: Bundesbeauftragte für Kultur & Medien, Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern, Rosa-Luxemburg-Stiftung; Preis: Wir-Vielfaltspreis. Die 91-Jährige Ulla und der 7-Jährigen Moner sind beide einst nach Parchim geflüchtet. Der eine beginnt ein neues Leben, die andere ist im Begriff es hinter sich zu lassen.
  • Maji Maji Flava – The Making Of, 29 Min., Jahr: 2018; Regie/ Kamera/ Schnitt; Produktion: Flinn Works; Gefördert durch: Kulturstiftung des Bundes. Eine deutsch-tansanische Theaterproduktion setzt sich schmerzhaft mit der gemeinsamen Kolonialgeschichte auseinander. Der Film begleitet sie von Konzeption bis Performance.
  • Stimmen aus Tansania zu Kolonialherrschaft und Mission, Ausstellungsfilm im Auftrag für das Deutsche Historische Museum; 10 Min., Jahr: 2017; Regie/ Kamera/ Schnitt. Der Film lief im Martin-Gropius-Bau im Rahmen der Ausstellung „Der Luthereffekt. 500 Jahre Protestantismus in der Welt“.
  • Der Fährmann und seine Frau, 37 Min.; Jahr: 2015; Co-Produzentin/ Kamera/ Ton, in Zusammenarbeit mit Johanna Huth; Gefördert durch: Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein; Preise: Cinestar Kurzfilmpreis, Publikumspreis Filmtage Friedrichshafen. Sie leben am Ufer der Elde in Mecklenburg-Vorpommern, seit 70 Jahren fährt er die Fähre. Ein Film über ein ungleiches Paar, das wie Pech und Schwefel zusammenhält.
  • Der Aidskrieg, 45/ 30 Min.; Jahr: 2011; Produzentin, Produktion: Boomtown Media; im Auftrag der ARD/WDR. 30 Jahre nach den ersten Fällen erinnert der Film an die Anfänge des „Aidskriegs“.
  • Menschen Hautnah: Drei Wollen Siegen, 43 Min.; Jahr: 2011; Producerin; Produktion: Boomtown Media; im Auftrag des WDR. Bei den „Special Olympics“ treten Menschen mit geistiger Behinderung in den Wettkampf. Der Film porträtiert drei Teilnehmer*innen bis zu ihren Hochleistungen.
  • Porgy & Me, 86 Min.; Jahr: 2010; Co-Regie; Kinofilm in Zusammenarbeit mit NDR/Arte; Produktion: Boomtown Media; Gefördert durch: Medienboard Berlin Brandenburg, Filmförderungsanstalt, Deutscher Filmförderfonds. Lange durfte Gershwins „Porgy and Bess“ ausschließlich von People of Colour aufgeführt werden. Es wurde zum Karriere Sprungbrett und goldenen Käfig zugleich. Gestandene OpernsängerInnen erzählen ihre persönlichen Geschichten mit dem Stück.
  • Zeitfenster, 43 Min.; Jahr 2010; Regie/ Kamera/ Schnitt in Zusammenarbeit mit George Cragg und Johanna Huth. Festival: achtung berlin. Der Palast der Republik, ehemals Sitz der Volkskammer der DDR und Kulturhaus für große Veranstaltungen, wird zurückgebaut und die charakteristischen Fensterscheiben an Interessent*innen vergeben. Wer bekommt sie und was machen die Menschen damit?